Der 3D-Druck von keramischen Werkstoffen mit dem Verfahren FDM/FFF ist eine neue Technologie für die additive Formung von keramischen Komponenten. Sie wird vor allem bei der Herstellung von Prototypen und Kleinserien von Teilen mit komplexen Geometrien Anwendung finden, da diese mit anderen Fertigungsverfahren nicht hergestellt werden können. Nachdem das Modell mit dem 3D-Drucker geformt wurde, müssen die Teile entsprechend nachbearbeitet werden, einschließlich Entbinderung und Sinterung.
Die keramischen Filamente von Spectrum basieren auf Polyamid, was sie von anderen verwandten Materialien für den 3D-Druck in Drahtform unterscheidet, die Metall verwenden, die z. B. auf dem relativ toxischen POM basieren. Die Werkstücke werden bei sehr niedrigen Temperaturen gedruckt, bei 150-160°C mit einer Arbeitstischtemperatur von 40-50°C.
Nach Abschluss der Arbeiten kann das Werkstück typischen Nachbearbeitung unterzogen werden:
- entfernen von Stützstrukturen
- polieren der Oberfläche
- erstellung von Bohrungen
Es folgt das so genannte Entbinderung, d.h. das Entfernen der Bindemittel. Je nach der im Filament enthaltenen Keramiksorte kann dies auf unterschiedliche Weise geschehen – etwa durch ein Bad in einer dafür vorgesehenen, handelsüblichen Chemikalie (z.B. Aceton). Der letzte Verarbeitungsschritt ist das Backen im Ofen.
Die auf der letztjährigen Formnext 2019 präsentiert 3D-Modelle wurden mit dem BCN3D Sigma 3D-Drucker hergestellt. Das ist der Beweis dafür, dass sich die neuen Werkstoffe auch in der Desktop-Umgebung hervorragend bewähren.
Die neuen keramischen Filamente von Spectrum basieren auf den gängigsten Materialien der modernen Keramik:
- Siliziumkarbid SSiC
- Siliziumnitrid Si3N4
- Aluminiumoxid Al2O3
- Zirconiumoxid ZrO2
